Das Tier aus Höflichkeit verzehren

„Wenn er ihnen jetzt die Hand vom Mund nimmt, versprechen sie dann
nicht zu schreien und ganz ruhig zu bleiben?“
Sie nickte übereifrig.
Eddy schubste sie mit roher Gewalt auf das Sofa.
„Sie gehen jetzt ins Bad und ziehen das hier an.“ Er deutete auf einen nuttigen
Fummel in seiner Hand und warf ihn ihr ins Gesicht.
Ich begleitete sie bis zum Badezimmer, vergewisserte mich, dass das Bad kein
allzu großes Fenster hatte und trat dann wieder vor die Tür.
„Sie haben fünf Minuten Frau Grubenthal.“
Es dauerte wirklich nicht länger als fünf Minuten und dieser widerliche Fummel
stand ihr wie angegossen.

Zurück im Wohnzimmer, hatte Eddy es sich auf der Couch gemütlich gemacht,
rauchte und sah Fern. Vor ihm auf dem Couchtisch, auf den er seine
Füße platziert hatte, lagen drei Rollen Panzerband.
„Ganz schön was los in Frankfurt…“ sagte er geistesabwesend und grinste in
sich hinein.
„Ed“
er drehte sich in unsere Richtung und sein Grinsen wurde unverschämter und
verschmitzter. „Frau Grubenthal, sie tragen das ganz professionell, auf derlei
Aufzug steht doch nicht etwa der werte Herr Gatte?“
Wir kicherten beide, während Fräulein G. immer mehr zu zittern begann.
Ich riss die Sitzkissen und Polster aus dem Sofa und stieß es mit lautem Gepolter
die Treppe hinunter.
„Nach ihnen, Fräulein.“ Unsanft drängte ich die Gute die Treppe hinab.
„So, Ärmchen schön auf den die Rückenlehne.“ – Sie gehorchte widerstandslos.
Während Eddy ihre Hand und den halben Unterarm an den Rahmen der

Rückenlehne klebte, laberte ich unaufhörlich auf sie ein.

„Ich entschuldige mich vielmals für die Unannehmlichkeiten, die wir ihnen bereiten. Allerdings hat ihr Mann uns keine andere Möglichkeit gelassen, als es ihm dermaßen heimzuzahlen. Kennen sie überhaupt den Job ihres Mannes,wissen sie wie er das ganze Geld hier verdient? Oder kommen die schönen Autos und Bediensteten alle aus ihrem Keller?“